Warum an einer veganen Ernährung kein Weg vorbeigeht - Bauer Willi

2023-02-28 14:35:26 By : Ms. May Wang

Vor ein paar Tagen hat Thorsten sich bei einem Artikel über Fleisch zu Wort gemeldet. Er ist Veganer und ich habe ihn gebeten, uns einmal mitzuteilen, was seine Beweggründe dafür sind. Hier sein Text. Ich bitte um eine sachliche Diskussion und die Einhaltung der Spielregeln https://www.bauerwilli.com/regeln/

Meine persönliche Einstellung zum Thema Veganismus :

Eine vegane Ernährung/Lebensweise hat unterschiedliche Gründe und jeder Veganer hat sich zu dieser Lebensweise entweder aus

entschieden. Mein Beweggrund zum Veganismus ist Ethik/Tierrecht. Das darüber hinaus positive Aspekte, wie Umwelt/Klima, gesunde Ernährung mit einfließen, ist ein schöner „Nebeneffekt“. Ich möchte daher hauptsächlich auf meine Beweggründe eingehen und die Bereiche wie Umwelt/Klima, gesunde Ernährung weitesgehend außen vor lassen.

Dazu gibt es zwei Arten von Menschen: Diejenige, die Tierrechte befürworten, betonen die Ähnlichkeit zwischen Mensch und Tier, diejenige, die den Tieren keine Rechte zugestehen, verweisen auf die vielen Unterschiede zwischen Mensch und Tier.

Egal wie groß oder zahlreich die Unterschiede, je nach Sichtweise, auch sein mögen, moralisch entscheidend ist einzig und allein folgende Gemeinsamkeit : Tiere sind genauso leidensfähige Wesen wie der Mensch. Es gibt vieles was der Mensch kann, was ein Tier nicht zu tun im Stande ist, warum aber sollten wir sie deshalb quälen und töten dürfen ?

Wir haben erkannt das Rassismus und Sexismus moralisch willkürliche Diskriminierungen sind, weil Rasse und Geschlecht moralisch unwesentliche Merkmale sind. Die Konsequenz daraus besteht nicht nur zu erkennen, das Rasse und Geschlechtszugehörigkeit moralisch bedeutungslos sind, sondern auch die Artenzugehörigkeit. Die Diskriminierung aufgrund der Art ( Speziesismus), ist genauso willkürlich, falsch und unhaltbar. Rassismus,Sexismus und Speziesismus befinden sich logisch und ethisch auf einer Stufe.

Es wird kein vernünftiger Mensch behaupten, dass Menschen und Tiere in einem faktischen Sinne gleich wären. Sie sind natürlich verschieden, genauso wie auch Menschen untereinander verschieden sind. Auch wird sicherlich niemand verlangen, dass Menschen und Tiere gleich behandelt werden sollten. Unterschiedliche Interessen erfordern und rechtfertigen unterschiedliche Behandlungen. So brauchen Tiere keine Religionsfreiheit – sie haben keine Religion, Männer brauchen keinen Schwangerschaftsurlaub – sie können nicht schwanger werden.

Unter dem moralischen Gleichheitsprinzip versteht man, wo Menschen und Tiere ähnliche Interessen haben, da sollten diese auch berücksichtigt werden. Mensch und Tier sind beide leidensfähig und das sollte gleich berücksichtigt werde.

Oft wird als Gegenargument vorgebracht, um Tieren nicht die gleichen Rechte zuzusprechen, das nur der Mensch die Eigenschaften der Autonomie, Rationalität und Selbstbewusstsein hat. Tatsache ist, kein einziges Merkmal , das vernünftige Menschen als moralisch relevant ansehen verläuft entlang der Speziesgrenze Mensch + Tier. Es gibt Tiere, bei denen das betreffende Merkmal sogar stärker ausgeprägt ist, als bei bestimmten Menschen.

Um bei der Autonomie, Rationalität und Selbstbewusstsein als Merkmale zur Verleihung von Rechten festzuhalten, bedeutet aber dann das wir z.B. komatösen Menschen, vielen geistig Behinderten, geisteskranken oder hirngeschädigten Menschen, sowie Kleinkindern jedwede Rechte absprechen müssten. Da diese Kriterien  für das Zugestehen der Rechte erfüllt, müssen wir konsequenterweise auch vielen Tieren, die der Mensch quält und für Ernährungszwecke tötet, Rechte verleihen, da sie diese locker erfüllen.

Doch ist der Mensch bereit dazu, die Rechte der Schwächsten, die den Menschen ausgeliefert sind, zu respektieren ?  Oder geht es nach dem Prinzip : „Recht des Stärkeren“ ? Also wie in der Steinzeit.

Oft hört man auch : Fressen und Gefressen werden, so funktioniert die Natur. Der Mensch und das Tier sind Teil der Natur, der Mensch ißt das unterlegene Tier und nutzt es auch sonst zu seinem Zweck aus. Ein Widerspruch ergibt sich daraus : Der Mensch, der auf die Unähnlichkeit/Unterschiede von Mensch + Tier verweist, bezieht sich dann aber auf die Ähnlichkeit zwischen Mensch und Tier.

Fleischfressende Tiere müssen Fleisch fressen um zu überleben. Sie haben keine andere Wahl (man sieht ja höchst selten einen Tiger oder Löwen neben sich in der Schlange beim nächsten Aldi).  Wir als Mensch müssen das nicht, wir haben die Wahl. Interessant ist komischerweise, das„Fressen und Gefressen werden “ Argument wird auch bei Tieren verwendet, die selber gar kein Fleisch fressen (z.B. die Kuh)….

Werden Fleischesser auf ethische, ökologische und gesundheitliche Bedenken des Konsums von tierischen Produkte angesprochen, vergleichen sie sich komischerweise immer mit tierischen Vorbildern.

Das Paradebeispiel ( tausendfach gehört) : Der Löwe frisst auch Fleisch !

Es ist wirklich lächerlich, wenn ein erwachsener, potenziell vernunftbegabter Mensch allen Ernstes die Überzeugung vertritt, der Vergleich mit einem Löwen legitimiere sein Verhalten. Inwiefern kann die  Übereinstimmung zwischen einem Tier und einer Gruppe Menschen in nur einem einzigen Merkmal, nämlich Fleisch essen, ein seriöser, valider Beweis für Legitimität dieses Merkmals sein ? Warum wird eigentlich zum Vergleich mit einem wilden Tier immer der Löwe herangezogen ? Warum kein Vergleich mit Nashorn, Elefant, Nilpferd oder Giraffe ? Oder mit einem Tier, das zumindest ein näherer Verwandter des Menschen ist, z.B. der Gorilla?

Wenn der Löwe ein derart inspirierendes Vorbild ist, warum nehmen Fleischesser ihn sich nicht in anderen Alltagssituationen als Vorbild? Der Löwe schnuppert sich zur Begrüßung am Hintern (wäre doch ein bereicherndes, menschliches Ritual, z.B. im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs, bei Familienfeiern oder in der Warteschlange im Supermarkt), paart sich mit seinen Töchtern, tötet den Nachwuchs des Rivalen.

Umgekehrt gibt es eine Menge Dinge die der Löwe nicht tut, Fleischesser aber seltsamerweise schon : Er hat z.B. kein Auto, kein Haus mit Heizung, kein fließend Wasser, er hat kein Laptop oder Smartphone oder Kühlschrank. Er züchtet seine Fressopfer nicht in irgendwelchen Tierfabriken, beraubt sie nicht ihrer Freiheit, stopft sie nicht mit Hormonen und Antibiotika voll, delegiert ihre Tötung nicht an Dritte und vieles mehr. Warum praktizieren Tierproduktkonsumenten all das, obgleich ihr erklärtes Idol auf diese Segnungen der Zivilisation verzichtet ? Das immer und immer wieder selbe Argument : Andere Tiere fressen schließlich auch andere Tiere ist dahingehend interessant, weil ansonsten Fleischesser beim gesamten Thema Tierhaltung/Tierrecht, jegliche Ähnlichkeiten zwischen Mensch und Tier vehement bestreiten oder stark relativieren. Spricht man sie beispielsweise auf die entsetzlichen Qualen, die Tiere durch gängige Praktiken in den Mastanlagen und Schlachthöfen erleiden, beeilen sie sich klarzustellen, das es ja nur Tiere sind, nichts weiter als dumme, gefühllose Fleischklumpen, die man bitte nicht „vermenschlichen“ soll !

Der Mensch hat ja schon immer Fleisch gegessen (oft mit dem Hinweis „schon seit der Steinzeit“), warum soll das jetzt falsch sein ? Nun ja, nur weil etwas alt ist, ist es noch lange nicht erhaltungswürdig. Die Sklaverei hatte eine lange Tradition. Etwas schlechtes wird nicht dadurch besser das es lange andauert. Kultur besteht nicht darin unkritisch an Altem ( z.B. Sklaverei, Rassismus,Sexismus, Menschenopfer…) festzuhalten, im Gegenteil, sie besteht darin, immer kritisch zu prüfen, ob das Alte nicht längst überholt ist.

Um nochmal auf „früher“ und „ Steinzeit“  zu kommen :

Der Mensch war früher hilflos der Hitze, Kälte und Nässe ausgeliefert und war froh in Höhlen Unterschlupf zu finden.

Und Heute ? Isolierte Häuser und funktionelle Kleidung

Der Mensch starb früh jung an nicht, oder schlecht behandelten Verletzungen und Krankheiten.

Und Heute ? Moderne Krankenhäuser, gute Versorgung/ Heilung von Krankheiten und Verletzungen.

Der Mensch löste früher alle Konflikte mit roher Gewalt, in dem einander umgebracht wurde.

Und Heute ? Es gibt ein ausgefeiltes Rechtssystem, das sich um unparteiische Lösungen bemüht.

Der Mensch ernährte sich von blutigen Leichen, barbarisch hingeschlachteter Tiere.

Und Heute ? Heute tut es der Mensch immer noch.

Die Ernährung ist der einzige Bereich, in dem sich seit Jahrtausenden nichts verändert hat. D.h., immer wenn sich der Mensch zum Essen setzt, verwandelt er sich wieder in einen Steinzeitmenschen.

Die wenigsten Menschen töten das Tier selbst, dessen Fleisch oder andere Produkte sie essen. Läge es in unserer Natur Tiere zu töten, hätten wir keine Probleme damit.Wir würden Bilder von Schlachthäusern nicht vor unseren eigenen Augen oder den Augen der Kinder verbergen.Niemand hält einem Kind die Augen zu, wenn es sieht wie ein Apfel gepflückt wird. Wer aber aber nimmt sein Kind am Wochenende mal mit zu einem Ausflug zum Schlachthaus ?Wenn wir keine ethischen Probleme damit hätten, das Tiere für unseren Konsum gequält und getötet werden, wären wir bei diesem Thema doch ganz entspannt, oder ?

Etwa 97 % des in Deutschland verzehrten Fleisches stammt aus Massentierhaltung. Alleine in Deutschland sterben jährlich etwa 760 Millionen Tiere pro Jahr für die Lebensmittelproduktion (ohne Fisch und andere Wassertiere).

Die Tiere werden unnatürlich zu Hochleistungsprodukten gezüchtet. Eine Mutterkuh produziert auf natürliche Weise rund 4 Liter Milch pro Tag. Eine auf Milchleistung gezüchtete Kuh erzeugt in einem Zeitraum von 10 Monaten ca. 28 Liter Milch pro Tag. Milchkühe werden gewöhnlich im Alter von 5 Jahren geschlachtet.( Wenn sie ausgemergelt sind und keine “Leistung“ mehr bringen) Die natürliche Lebenserwartung kann 20 Jahre betragen. Jährlich Zwangsschwängerung und die Trennung von Mutterkuh und Kind sind weitere, traurige und erbärmliche Prozesse. Alles also ganz natürlich ?

Schweine lernen deutlich schneller und können sich mehr Kommandos merken als Hunde, erkennen sich im Spiegel als eine Form von Ich-Bewusstsein, haben empathische Fähigkeiten, empfinden Mitgefühl für Artgenossen. Schweine sind von Natur aus reinlich, legen streng voneinander getrennte Schlaf-Fress- und Kotbereiche an.

Innerhalb von 6 Monaten gemästet auf ein Schlachtgewicht von 110 – 125 Kg. Möglich durch massive Einschränkung der Bewegung, Fütterung mit energiereichem Kraftfutter und gezielte Zucht auf Hochleistungswachstum. „Leben“ in der Massentierhaltung auf einer Fläche von 0,75 bis 1 qm. Ferkel müssen  in den ersten Tagen ihres Lebens Eingriffe über sich ergehen lassen. Oft ohne Betäubungsmittel oder Schmerzmittel. Kastration, Kürzen der Schwänze, Abschleifen der Eckzähne. Alle Eingriffe aufgrund der unnatürlich und stark einschränkenden Haltungsbedingungen „notwendig“. Laut Tierschutzgesetz sind diese Eingriffe eigentlich verboten, allerdings wird in den meisten Fällen ein Ausnahmegenehmigung erzielt.Schätzungen gehen davon aus, das 99 % aller Ferkel in der konventionellen Haltung kupierte Schwänze haben. Alles also ganz natürlich ?

Das sind nur ein paar Gedanken an den Beispielen Kuh und Schwein. Das Elend zieht sich durch alle „Tierproduktionen“…Dazu die die unsäglichen Tiertransporte, das Betäuben/Töten der Tiere. Vergasung oder Elektroschock. Dabei kommt es auch immer wieder zu Fehlbetäubungen, so das die Tiere ihre Tötung bei vollem Bewusstsein erleben.

Kontrollen gibt es ja leider auch viel zu wenig, dafür sind keine Gelder vorhanden. Es scheint auch so, als wenn weder die Politik und auch die Bauernverbände keine Interesse an verstärkten Kontrollen haben. Im Durchschnitt werden Tierhaltebetriebe Bundesweit alle 15 Jahre kontrolliert. In einigen Bundesländern häufiger (Berlin bei 2,6 Jahre), andere weniger (Bayern alle 48,1 Jahre !!!).

Doch woher kommen dann die Bilder und die Aufdeckung der Skandale in der Tierindustrie ? Nicht durch die Politik, durch Landwirte oder Schlachthausbetreiber natürlich auch nicht. Das übernehmen zum Glück solche Organisationen wie z.B. SOKO Tierschutz. Es heißt ja immer nur, das es sich bei den erwischten Betrieben um Einzelfälle und um „schwarze Schafe“ handelt ( warum muss sich ein Schaf eigentlich mit Verbrechern vergleichen lassen?). Es sind aber seltsamerweise viele Einzelfälle… Aber anstatt sich über die Aufdeckung der „schwarzen Schafe“ zu freuen, werden die Menschen und Organisationen angefeindet, angezeigt und bedroht. Verstehen muss man das nicht, oder liegt es vielleicht daran, das (fast) überall Einzelfälle zu Tage kämen ?

Laut Tierschutzgesetz heißt es: „…aus Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf,, dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen“ (§ 1 TierSchG, Grundsatz)

Wo bitte wird das Gesetz angewendet ? In der Zucht und Produktion von tierischen Lebensmittel ? Mit Sicherheit nicht !!!! Oder ist der Geschmack ein vernünftiger Grund für Millionenfaches Leid ?

So nun noch ein paar kurze Anmerkungen zum Thema Umwelt: Laut Umweltbundesamt produziert eine vegane Ernährung rund 40% weniger Co2-Emissionen. Laut WWF macht die Nahrung ein Fünftel unseres Klima-Fußabdrucks in Deutschland aus. Die Ernährung einer Person führt zu 2,5 Tonnen Treibhausgasen pro Jahr. 69 % davon sind tierischen Ursprungs.

Alleine in den USA produzieren die Tiere, die für den menschlichen Verzehr gezüchtet werden, 130 mal mehr Exkremente, als die ganze Weltbevölkerung.Mehr als die Hälfte der Weltgetreideernte wird an Tiere verfüttert. Rund 30 % des weltweit genutzten Wassers wird für die Herstellung von tierischen Produkten verwendet. Durch den Anbau von Soja (vorwiegend zum Tierfutter) und Schaffung von Rinderweiden (65 % der abgeholzten Flächen in Brasilien) werden riesige Flächen des tropischen Regenwaldes abgeholzt. (Jedes Jahr etwas weniger als die Hälfte der Fläche Deutschlands). Dazu sei gesagt das auch noch andere Gründe mit dazu beitragen (Umwandlung in Palmölplantagen, Ausbeutung von Bodenschätzen usw.). Allerdings ist der Anbau von Futtersoja ein Haupttreiber bei der Zerstörung des Ökosystems. Die Menschen in der EU verzehren pro Kopf ca 60 Kilogramm Soja pro Jahr. 55 Kilo davon verstecken sich in Fleisch, Eiern, Milch und Fisch. Etwa 77 % der weltweiten Sojaernte dient als Tierfutter der industriellen Tierproduktion. 19 % für den direkten menschlichen Verzehr. Nur ein Bruchteil der Sojaernte stecken in offensichtlichen Sojaprodukten, Tofu (2,6 %) und Pflanzenmilch (2,1%).

Die meisten Hersteller von Sojaprodukten für den deutschen Markt achten auf möglichst nachhaltige, gentechnikfreien Anbau. Sie beziehen ihr Soja aus EU-Ländern, zum Teil auch aus Nordamerika und China.

Die IARC (Internationale Agentur für Krebsforschung), eine Einrichtung der WHO, stuft den Verzehr von rotem Fleisch als“wahrscheinlich karzinogen für Menschen“ ein (Gruppe2A). Fleischwaren werden werden sogar als Gruppe 1 Karzinogen in die gleiche Stufe wie Tabak eingestuft.

Weiter sagt die WHO : Pro 50 Gramm verzehrten verarbeiteten Fleisches pro Tag, steigt das Risiko an Darmkrebs zu erkranken um 18 %.

Lange bekannt ist auch, das Rheumapatienten auf Fleisch verzichten sollten. Vor allem Schweinefleisch hat einen hohen Gehalt an Arachidonsäure, die die Schmerzen in den Gelenken verstärken können. Durch den massiven Einsatz von Antibiotika und anderen Medikamenten in der Tierindustrie, können sogenannte Antibiotikaresistenzen entstehen. In der Folge können auch relativ harmlose bakterielle Infektionen unter Umständen nicht mehr behandelt werden und im schlimmsten Fall zum Tod führen. In Europa sterben laut Robert-Koch Institut mehr als 30.000 Menschen jährlich an Infektionen, die aufgrund resistenter Keime nicht behandelbar sind.

Des weiteren hat der Konsum Fleisch nachweislich negative Auswirkungen auf den Körper und kann z.B. zu Bluthochdruck und hohen Cholesterinwerten führen. Auch die Wahrscheinlichkeit an Diabetes zu erkranken, ist bei Menschen, die Fleisch essen, höher als bei vegan lebenden Menschen. Natürlich kann man sich auch vegan schlecht ernähren, viel Zucker, kaum Bewegung dürfte bei keinem Veganer oder Fleischesser positive Wirkungen hervorrufen. Zu den oft assoziierten Mangelerscheinungen, speziell Vitamin B12 : das lässt sich ohne Probleme mit B12 Präparaten substituieren. Nach aktuellem Wissensstand können sich nur Wiederkäuer wie Kühe mit dem von Darmbakterien produzierten B12 selbst versorgen. Andere Tiere, auch der Mensch, müssen es mit der Nahrung aufnehmen. Da sich Tiere in der Agrarindustrie sich nicht in der Natur bewegen und meist auch nicht natürlich ernährt werden, haben sie kaum Zugang zu natürlichen B12 Quellen. Selbst im Darm von Kühen kann es nur gebildet werden, wenn das Futter genügend Kobalt enthält, was in der Tierhaltung oft nur durch künstliche Zusätze der Fall ist.

Statt den Umweg über ein leidendes Tier zu nehmen, können wir B12 einfach direkt zu uns nehmen. Alle anderen Vitamine und Proteine können problemlos über eine pflanzliche Kost abgedeckt werden.

Lustig ist auch immer wieder, wenn Menschen die genüsslich eine Schweinshaxe verzehren, sich bei bekannten Fast -Food Ketten rumtreiben oder die Currywurst mit doppelt Pommes essen, urplötzlich zu Ernährungswissenschaftlern werden und natürlich genauestens wissen, das der Veganer sich ungesund ernährt…….

Auch die Aufregung um die Bezeichnung einiger veganer Speisen. Da sollte dann bloß nicht der Begriff Fleisch, Wurst oder Milch benutzt werden. Warum denn  nicht ? Wen stört z.B. der Begriff Hafer- oder Sojamilch ? Weil keine „echte“ Milch drin ist ? Hmmm, in Sonnenmilch, Scheuermilch oder Kokosmilch ist es doch ebenso. Leberkäse enthält weder Leber noch Käse, da hält sich die Fleisch essende Gemeinde zurück.

Das sind Punkte, die gerne von Fleischessern aufgeführt werden, nicht mit dem Ziel, sich mit veganer Ernährung zu beschäftigen, sondern eher um vom eigenen, moralischen Fehlverhalten abzulenken und auf Angriff zu schalten. Woher kommt die Gereiztheit bei vielen Fleischessern gegenüber vegan lebenden Menschen ? Fressneid kann es ja nicht sein, kein Fleischesser muss Angst haben das der Veganer ihm die Wurst weg isst. Ja, aber die Veganer nerven,missionieren und drängen uns ungefragt ihre Meinung und Einstellung auf, heißt es dann oft.

Typischer Spruch :Woran erkennt man einen Veganer ? Er sagt es dir. Viele Veganer erleben es eher anders. Da passt es eher : Woran erkennt man einen Veganer ? Er lehnt höflich Essen mit tierischen Zutaten ab und wird anschließend stundenlang verhört, um schließlich nachgesagt zu bekommen, er dränge anderen ständig ungefragt seine Lebenseinstellung auf. Es gibt sicherlich auch unter Veganern Trottel und Idioten, wie in jeder anderen Gruppe, egal ob Fleischesser, Briefmarkensammler oder Politiker (OK, da ist die Dichte an Hohlbirnen wohl relativ hoch…) auch.

Der Text ist nun doch viel länger geworden als geplant, vieles aber noch nicht gesagt/geschrieben. Sicherlich erscheint der Text einigen ohne roten Faden oder auch durcheinander, aber ich habe mehr oder weniger einfach mal losgetippt.

Große Zustimmung werde ich hier sicherlich nicht bekommen, aber damit kann und werde ich gut leben. Gespannt bin ich auf die Reaktionen trotzdem, hoffe das es ohne Anfeindungen und Beleidigungen möglich ist. Und vielleicht bringt es ja doch den einen anderen zum Nachdenken ?

Gefundene Rechtschreibfehler dürfen gerne behalten werden. Auf irgendwelche Sternchen oder gendern habe ich verzichtet, da es meiner Meinung nach das Lesen vieler Texte sehr erschwert. Zum Abschluss noch ein paar, wie ich finde, gute Zitate :

„Die Größe einer Nation und ihre moralische Reife lassen sich daran bemessen, wie sie ihre Tiere behandeln“  (Mahatma Gandhi)

„Zum vegan sein brauchst du drei Dinge : Ein Herz, ein Gehirn und den Willen es zu gebrauchen.“ (Unbekannt)

„Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, solange müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken“ (Unbekannt)

„Ich wünschte, ich könnte euch Menschen für einen kleinen Moment mal fühlen lassen, was für ein unerträgliches Leid ihr uns zufügt“ (Ein unbekanntes Tier)

„Ich weigere mich, Tiere zu essen,weil ich mich nicht von den Leiden und vom Tod anderer Lebewesen ernähren kann. Ich weigere mich, dies zu tun, weil ich selbst so schmerzlich gelitten habe, daß ich den Schmerze anderer fühle, indem ich mich meiner eigenen Leiden erinnere“ (Edgar Kupfer-Koberwitz, Journalist, Häftling 1940-1945 KZ Dachau)

„Du musst doch gar nix machen als Veganer. Du musst einfach nur die Viecher in Ruhe lassen ! Sonst nix!“ (Hagen Rether)

Gastkommentare stellen die Meinung des Autors dar

Vieles wird behauptet, es werden aber keine Quellen angegeben? Können 9 Milliarden Menschen rein vegan ernährt werden? Setzen wir voraus, dass die Tierhaltung weitgehend ohne große Medikamentengabe erfolgt, dann ist der Weg des Fleisches vom Tier zum Verbraucher relativ kurz. Tier -> Schlachter -> Fleischhandel, Fleischerei/Direktvermarkter -> Verbraucher. Kauft man beim Direktvermarkter kann man relativ sicher sein, dass das Fleisch noch so ist, wie es aus dem Tier geschnitten wurde. Bei den meisten veganen Lebensmittel liegt jedoch zwischen Pflanze und Endprodukt ein mehr oder weniger längerer Prozess in dem auch unter Mithilfe von Chemikalien ein Endprodukt hergestellt wird. Veganes Essen ist letztendlich nichts anders als Chemieproduktion. Und dann muss man immer noch irgendwelche Pillen fressen. Die Pharma-Industrie freut sich. Die Alternative man ernährt sich halt althergebracht, rohe oder gekochte, ggf. gepresste oder gemahlene Pflanzen zu verspeisen. Ich halte es außerdem für weit hergeholt mit dem Tierwohl zu argumentieren, wenn ich Eier, Milch und Käse konsumiere. Man kann Tiere durchaus entsprechend halten. Wenn eine vegane Ernährung allein richtig wäre, müssten in relativ kurzer Zeit alle Nutztiere vernichtet werden. Da zum einen keiner mehr für die Ernährung dieser Tiere Geld hätte, außerdem würden die Tiere für die Ernährung der Menschen notwendige Pflanzennahrung vernichten.

“Der Mensch löste früher alle Konflikte mit roher Gewalt, in dem einander umgebracht wurde.

Und Heute ? Es gibt ein ausgefeiltes Rechtssystem, das sich um unparteiische Lösungen bemüht.”

Scheint irgendwie in einer anderen Welt zu leben….man kann den Text Satz für Satz analysieren, wird nicht besser.

Mir egal, was Thorsten schreibt – ich geh jetzt erst mal Mäuse und Ratten vergiften. Damit tue wenigstens ich was sinnvolles für unsere Gesellschaft.

Schönes Leben noch in deiner Wohlstandsblase, Thorsten!

“Ja, aber die Veganer nerven,missionieren und drängen uns ungefragt ihre Meinung und Einstellung auf, heißt es dann oft.”

Stimmt, leider hat er diese wichtige Aussage mit keinem Wort entkräftet, im Gegenteil, der Beitrag ist das beste Beispiel für die Richtigkeit der Aussage.

“Und vielleicht bringt es ja doch den einen anderen zum Nachdenken ?”

moin mein grüner Salat ist immer vegan und die Beilagen dazu eigentlich nicht ich lese nachher mal was du schreibst

das wäre ja eine Zeitenwende wenn alles vegan ist

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